Justice for George Floyd

Press Release about the Murder of George Floyd

The murder of the African American George Floyd in Minneapolis has been yet another painful reminder of the inequality black people face because of systemic racism. 

Our primary intent at ITAP e.V. has been always to stand against any form of discrimination, and our work has centered around combating the damage of dictatorships, racism and political persecution. Therefore, we heavily condemn this senseless act of violence.  

Although slavery and colonialism are among the deepest wounds that society must heal from and continue to affect African countries, history has shown time and time again that racism is not a thing of the past but is still present today. As George Floyd is of one the most known recent examples, his name has become synonymous with the global #BlackLivesMatter movement, which shines light on the fact that institutionalized racism is not limited to the US but happens everywhere every day in every shape and form. Racism limits our career opportunities. It excludes us from areas of public life. It even sows self-doubt in our own identities. 

But we will not back down. We will keep proclaiming our pride in being black. In the face of adversity, we have always prevailed, and this time will be no exception. We will no longer sit back and remain silent about these senseless, unlawful killings. It is time for an upheaval of racially biased structures that have obscured this vital truth for far too long: we are also mothers, fathers, doctors, nurses and lawyers. We are human, too.

In order to bring about this much needed change, let’s amplify the voices of black people, highlight black experiences and work together to achieve equality. We strongly believe that, to end this injustice, it takes all of us. Thus, we stand with the people who protest and lend their voices to the black empowerment movement. We thank them for using their collective voice to let the world know that Black Lives Matter, and we encourage more to do the same. 

Like many other hurdles, this, too, we shall overcome! 

Pressemitteilung als PDF / press release as PDF

Rassismus tötet, immer wieder.
Wieder, immer wieder hat die Polizeigewalt in den USA einen traurigen Höhepunkt gefunden.

#icantbreathe #justiceforgeorgefloyd #nojusticenopeace

“Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen” neu erschienen

24. aktualisierte Auflage der Dokumentation “Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen” (1993 bis 2016)

24 Jahre Recherche und Dokumentation des staatlichen & gesellschaftlichen Rassismus

Die dreibändige Dokumentation umfaßt Einzelgeschehnisse, bei denen Flüchtlinge körperlich zu Schaden kamen. Dokumentiert sind unter anderem Todesfälle und Verletzungen vor, während und nach Abschiebungen und auch durch Angriffe aus der Bevölkerung. Im 24. Jahr ihrer Fortsetzung und Aktualisierung spiegelt die Dokumentation mit ihren über 9000 Geschehnissen die Lebensbedingungen wider, unter denen die schutzsuchenden Menschen in der Bundesrepublik leiden.

Sowohl in den Flüchtlingslagern und Massenunterkünften als auch auf der Straße sind Schutzsuchende besonderen Gewaltverhältnissen ausgesetzt. Es gelingt bestimmten Teilen der Bevölkerung mit rassistischen Beleidigungen oder blankem Haß und direkten tätlichen Angriffen, den Menschen das Leben in Deutschland permanent streitig zu machen und sie weiter zu traumatisieren.

Gewalt auf der Straße vervielfacht

Besonders gravierende Auswirkungen auf die psychische Entwicklung und die körperliche Gesundheit sind die rassistisch motivierten Angriffe auf minderjährige Flüchtlinge im öffentlichen Raum. Die Zahl der Angriffe und der Körperverletzungen hat sich im Jahre 2016 mit 134 verletzten Minderjährigen im Verhältnis zum Jahr 2015 (23 Körperverletzungen) fast versechsfacht.
Unabhängig vom Alter der Betroffenen sind die Zahlen der von RassistInnen verletzten Flüchtlinge auf der Straße weiterhin deutlich angestiegen: von 2014 (72) auf 2015 (242) um mehr als das Dreifache und von 2015 auf 2016 (505) auf das Doppelte.

Verzweiflungstaten

Durch fehlenden Schutz der Privatsphäre in den Flüchtlingsunterkunften, durch Agressionen und Übergriffe des Bewachungspersonals oder von Mitbewohnern einerseits und andererseits durch Angriffe von außen durch Brandstiftung, Werfen von Gegenständen, durch Schüsse oder Eindringen ins Gebäude finden viele Flüchtlinge gerade hier keine Sicherheit. Menschen, die ohnehin durch die restriktiven Asylgesetze, durch Familientrennung und nicht erlaubten Familien-Nachzug, durch die Fluchtgründe (Verfolgung, Krieg, Hunger) und durch die Flucht selbst oft psychisch schwer angeschlagen sind, werden weiter destabilisiert.
So ist die Anzahl der Suizidversuche bzw. Selbstverletzungen von Flüchtlingen im Jahre 2016 die höchste, die seit 1993 von uns dokumentiert ist: mit 239 Geschehnissen 70 % höher als im Vorjahr (152 Selbstverletzungen). Daß dies nur ein Schatten der tatsächlichen Zahl von Verzweiflungstaten sein kann, zeigt die Antwort des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen auf eine Anfrage der Fraktion PIRATEN: in den ersten elf Monaten des Jahres 2016 war es zu 111 versuchten und 6 vollendeten Suiziden in Gemeinschafts- und Notunterkünften gekommen. Auch aus dem Innenministerium von Niedersachsen wurde vor kurzem bekannt gegeben, daß die Anzahl der Selbstverletzungen deutlich angestiegen ist. Da offizielle Statistiken in vielen Bundesländern gar nicht erst geführt oder nicht veröffentlicht werden, ist von einer Vervielfachung der bekannt werdenden Zahlen auszugehen.

Die Dokumentation umfaßt den Zeitraum vom 1.1.1993 bis 31.12.2016:
217 Flüchtlinge töteten sich angesichts ihrer drohenden Abschiebung oder starben bei dem Versuch, vor der Abschiebung zu fliehen, davon 73 Menschen in Abschiebehaft.

1875 Flüchtlinge verletzten sich aus Angst vor der Abschiebung oder aus Protest gegen die drohende Abschiebung (Risiko-Hunger- und Durststreiks) oder versuchten, sich umzubringen, davon befanden sich 701 Menschen in Abschiebehaft.

5 Flüchtlinge starben während der Abschiebung und 526 Flüchtlinge wurden durch Zwangsmaßnahmen oder Mißhandlungen während der Abschiebung verletzt.

35 Flüchtlinge kamen nach der Abschiebung in ihrem Herkunftsland zu Tode, und 605 Flüchtlinge wurden im Herkunftsland von Polizei oder Militär mißhandelt und gefoltert oder kamen aufgrund ihrer schweren Erkrankungen in Lebensgefahr.

74 Flüchtlinge verschwanden nach der Abschiebung spurlos.

205 Flüchtlinge starben auf dem Wege in die Bundesrepublik Deutschland oder an den Grenzen, davon allein 131 an den deutschen Ost-Grenzen, 3 Personen trieben in der Neiße ab und sind seither vermißt.

681 Flüchtlinge erlitten beim Grenzübertritt Verletzungen, davon 345 an den deutschen Ost-Grenzen.

22 Flüchtlinge starben durch direkte Gewalteinwirkung von Polizei oder Bewachungspersonal entweder in Haft, in Gewahrsam, bei Festnahmen, bei Abschiebungen, auf der Straße, in Behörden oder in Heimen – mindestens 1074 wurden verletzt.

23 Flüchtlinge starben durch unterlassene Hilfeleistung.

83 Flüchtlinge starben bei Bränden, Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und Wohnungen oder durch sonstige Gefahren und 1421 Flüchtlinge wurden dabei z.T. erheblich verletzt.

24 Flüchtlinge starben durch rassistische Angriffe im öffentlichen Bereich und 1683 Flüchtlinge wurden bei Angriffen auf der Straße verletzt.

Durch staatliche Maßnahmen der BRD kamen seit 1993 mindestens 507 Flüchtlinge ums Leben – durch rassistische Angriffe und die Unterbringung in Lagern (u.a. Anschläge, Brände) starben 107 Menschen.

Die Dokumentation umfaßt drei Hefte (DIN A4). Sie kosten zusammen 30 € plus 5,00 € Porto & Verpackung.
HEFT I (1993 – 2004) 10 € für 356 S. – HEFT II (2005 – 2011) 11 € für 260 S. – HEFT III (2012 – 2016) 12 € für 336 S. plus je 1,80 € Porto & Verpackung.

Bestellung: http://www.ari-berlin.org/doku/bestell.htm

Im Netz zur Zeit noch die 23. Auflage unter der Adresse: www.ari-berlin.org/doku/titel.htm

Antirassistische Initiative Berlin >> DokumentationsStelle <<
Mariannenplatz 2 A – 10997 Berlin – Haus Bethanien – Südflügel
ari-berlin-dok [at] gmx.de – Fon 030 617 40 440 – Fax 030 617 40 101 – Funk 0177 37 55 924
"Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen": www.ari-berlin.org/doku/titel.htm

Pressemitteilung: Rassismus gegen Afrikaner in Berlin-Friedrichshain

PM als PDF

Berlin, 25.08.2016

Am Freitag, den 15. Juli 2016, um ca. 23 Uhr, sollten vier Afrikaner ihren Reisepass vorzeigen, bevor sie die Bar Captain (Simon-Dach-Straße 32, 10245 Berlin) betreten konnten. Die Afrikaner waren schockiert und fühlten sich nach dieser Ungleichbehandlung aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert. Eine deutsche Bekannte wurde nicht nach ihrem Pass gefragt. Nach einer verbalen Auseinandersetzung eskalierte die Situation, als eine Mitarbeiterin der Bar einen der Afrikaner schubste. Sowohl der Afrikaner als auch die Mitarbeiter riefen die Polizei. Als die Polizei kam, verhielt sie sich aggressiv gegenüber dem Afrikaner, obwohl dieser sehr höflich mit der Polizei sprach. Eine Polizistin stellte sich als Einsatzleiterin vor, obwohl sie sich offensichtlich nicht in dieser Position befand.

„Ich wollte eine Anzeige machen, aber die Polizei hat mich ignoriert“, berichtet der Afrikaner dem ITAP e.V.

Der Initiative Togo Action Plus e.V. werden viele Beschwerden über rassistische Äußerungen, Beleidigungen oder Erniedrigungen aufgrund der Hautfarbe mitgeteilt.

Dabei heißt es im Grundgesetz Deutschlands:

Art. 1. (1) – GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Art. 3 GG: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Genau wie in Südafrika oder den USA, gibt es auch in Deutschland immer wieder Vorfälle, bei denen Afrikaner_innen wegen ihrer Hautfarbe schikaniert werden und in Bars, Lokalen oder Fitness-Centern Hausverbote erhalten. Vorgeschobener Grund ist dann beispielsweise eine Private Night, tatsächlicher Grund aber ist die Hautfarben und die Vorurteile gegen Afrikaner_innen. Große Teile der Gesellschaft tragen diese Diskriminierungen mit, auch Menschen, die sich eigentlich auf der Seite der Afrikaner_innen oder Migrant_innen sehen.

Die Initiative Togo Action Plus e.V. fordert Aufklärung und den Stopp der Apartheids-Haltung in Berlin und in der BRD. Stopp dem Hass und den Schikane gegen Afrikaner_innen und Migrant_innen!

Initiative Togo Action Plus e.V.