Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
im New Yorck im Bethanien
– Südflügel –
Mariannenplatz 2
10997 Berlin – Kreuzberg
http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
e-mail: initiative-ouryjalloh[AT]so36.net
Kontakt: +49-(0)176-38113135 / +49-(0)174-7477656


Pressemitteilung:
Richtigstellung zahlreicher Falschmeldungen über den Beginn des Revisionsverfahren im Fall Oury Jalloh –
Prozessauftakt am LG Magdeburg: 25. Oktober 2010, 9:00 Uhr & anschließende Demonstration

Zwei Jahre nach der Ermordung Oury Jallohs am 7. Januar 2005 fand der Prozess gegen zwei Polizeibeamte am Landgericht Dessau-Roßlau statt. Die Anklage lautete Körperverletzung mit Todesfolge und fahrlässige Tötung durch Unterlassung. Wie die Initiative und die internationalen Prozessbeobachter bereits während der ersten Verhandlungstage vermutet hatten, wurden beide Angeklagten im Dezember 2008 frei gesprochen. Da die Anklage auf der These beruhte, Oury habe sich selbst umgebracht, ging es in dem Prozess lediglich darum, ob den Polizisten eine Mitschuld nachzuweisen sei. Auf die Wahrheit jedoch, wer Oury umgebracht hat, warten die Familie Ourys, all seine Freunde inklusive wir als Initiative in Gedenken an Oury Jalloh also noch immer. Durch den Prozess, der nur durch den Druck seiner Freude und der Initiative zustande kam, konnte aber immerhin verhindert werden, das Ourys Tod stillschweigend von allen offiziellen Seiten hingenommen wird.

Die Farce des Prozesses wurde nicht nur vom Richter des Landgerichts kritisiert, der am Ende jedoch mit gespaltener Zunge gesprochen hatte, als er schließlich die Angeklagten frei sprach. Auf Verlangen der Initiative legte die Nebenklage Widerspruch gegen das Urteil beim Bundesgerichtshof (BGH) ein – und bekam Recht. Der BGH veranlasste eine Revisionsverhandlung, die nun vor dem Landgericht Magdeburg stattfinden wird.

Im Vorlauf zu diesem Revisionsverfahren mussten wir, die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, beobachten, wie zahlreiche Meldungen ein falsches Datum für den Prozessauftakt in unterschiedlichsten Medien verkündeten. Es ist noch ungeklärt, wie es zu diesen Falschmeldungen kommen konnte. Angesichts dessen, dass diese Meldungen jedoch einen Termin nach(!) dem eigentlichen Prozessauftakt benennen, kann dies nur als Versuch gewertet werden, die Mobilisierung  und Arbeit der Initiative zu konterkarieren.

Es ist uns daher ein Anliegen, hiermit ausdrücklich alle Falschmeldungen zu korrigieren und folgendes bekannt zu geben: Das Revisionsverfahren vor dem Landgericht Magdeburg beginnt am Montag, den 25. Oktober 2010, um 9:00 Uhr. Es ist bis auf Ende April 2011 angesetzt.

Wir rufen nun alle Menschen, die – ebenso wie die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh – um Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen wollen, dazu auf, den Prozess gemeinsam mit uns kritisch zu beobachten und an einer Demonstration am Ende des ersten Verhandlungstages (ca. 16:00 Uhr, Start am Landgericht Magdeburg) teilzunehmen! Die Initiative wird einen Bus organisieren, der am 25. Oktober 2010 von Berlin nach Magdeburg fährt. Treffpunkt ist das Reisezentrum am Alexanderplatz um 6:00 Uhr morgens. Für eine gute Organisation wäre es hilfreich, wenn Interessierte uns im Vorfeld per E-Mail (initiative-ouryjalloh[AT]so36.net) bescheid geben würden, wenn sie mitfahren wollen. Auch sind wir für Rückfragen offen.

Oury Jalloh – Das war Mord! Alle Versuche, die Arbeit der Initiative zu torpedieren, sind nichts geringeres als Ausdruck des institutionellen und strukturellen Rassismus in Deutschland. Aber man wird uns nicht zum Schweigen bringen in unserem Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit. Wir geben nicht auf! Wir vergessen nicht!

Break the Silence!

http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
http://thecaravan.org
http://togoactionplus.wordpress.com
http://thevoiceforum.org

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh Infotour

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh Infotour


Kurzbeschreibung Exakt am fünften Todestag von Oury Jalloh bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH), was die Initiative Oury Jalloh und andere Organisationen bereits seit Langem kritisierten: Der Prozess vor dem Landgericht Dessau gegen die diensthabenden Polizeibeamten war eine Farce und hatte mit einem rechtsstaatlichen Prozess nichts zu tun!
Der Prozess wird nun vor dem Landgericht Magdeburg neu aufgerollt und beginnt voraussichtlich am 6. Oktober 2010.
Zum aktuellen Stand und zur Mobilisierung veranstalten vier AktivistInnen der Initiative Oury Jalloh eine Infotour. www.initiativeouryjalloh.wordpress.com/

Helen Hahmann spricht mit Muctar Bah und Komi E.

Art Interview
Sprache deutsch
Interview zur aktuellen Arbeit der Initiative (internationale UntersuchungsKommission, Prozeß, Spendenaufruf):
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=35559

Von der Initiative Oury Jalloh
Komi E.

Menschenrechtspreis für Mouctar Bah, Gründer der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Mouctar Bah erhält in diesem Jahr die Carl-von-Ossietzky-Medaille von der Internationalen Liga für Menschenrechte.

Lesen Sie hierzu auch den > Taz-Bericht am 19. Juli 2009.

Die zweite Auszeichnung der Liga für Menschenrechte geht diesmal an den Kapitän des Schiffes Cap Anamur, der Flüchtlinge aus Seenot rettete, wofür er sich vor dem Gericht in Agrigent zu verantworten hatte.

Mouktar

Mouctar hatte bis heute öffentlich gegen Rassismus, und für Wahrheit und Entschädigung im Fall Oury Jalloh gekämpft. Er war der frühere Freund Ourys gewesen. Mit seinem Streit für Gerechtigkeit war er  immer ein Dorn im Auge der Polizei in Dessau, ein mutiger Kämpfer für das Recht der Flüchtlinge in Deutschland.  Er unterstützte bis heute die Angehörigen von Oury Jalloh, die unter diesem rassistischen Verbrechen so viel zu leiden hatten. Und bis heute ein aufrechter Freund, der anderen Mut gibt, die Repression erfahren, und dem Alltagsrassismus ausgesetzt sind. Wir freuen uns über diese Auszeichnung und gratulieren Mouctar!

Mouktar sagte dazu zur Initiative Togo Action Plus:

“Ich möchte, dass man auch unsere Arbeit als Initiative sieht, nicht nur mich persönlich. Wir haben viel geschafft. Ganz am Anfang glaubten wir nicht, dass aus unserem Kampf und unserer Bemühung, Ourys Fall vor Gericht zu bringen, so viel herauskommen würde. Jetzt, nach unserer beharrlichen Arbeit, zeigte sich öffentlich, wie viele Ungereimtheiten es im Fall Oury Jalloh, und bei dem Gerichtsprozeß, gab. Darum wurden auch die Freisprüche für die beiden Beamten, bei der Verhandlung in Dessau, in der Presse, und von den Organisationen für Menschenrechte und Flüchtlingsinitiativen, kritisiert. Wir müssen weiter stark sein für Aufklärung, gegen Polizeigewalt.”

Mouctar zeigt sich mit diesen Worten bescheiden. Ohne sein Engagement und ohne seine Solidarität wäre die Initiative sicher nicht so weit gekommen wie sie es bis jetzt ist.

Über die Anfänge der Initiative Oury Jalloh erzählt er: “Ich hatte mit anderen Antirassist/innen in 2005 in Dessau gegen Polizeigewalt demonstriert. Gleich nach der ersten Demo kamen Unterstützer/innen aus Berlin auf uns zu, die uns fragten, wie sie helfen könnten. Aus diesen Anfängen habe ich dann, mit den Unterstützer/innen, die Initiative aufgebaut.”

Zu der weiteren Arbeit der Initiative sagt Mouktar: “Wir bekamen die solidarische Unterstützung anderer Gruppen, wie der Antirassistischen Initiative, der Flüchtlingsinitiative Brandenburg, Plataforma, Togo Action Plus und anderer.”

In Dessau mußte Mouctar wegen seiner beharrlichen Tätigkeit Probleme, Nazi-Hetze und rassistische Bedrohungenkonfrontieren. In 2005 führte er einen Internetladen, gegen den Verleumdungen und Beleidigungen geführt wurden. Mouctar ließ sich jedoch nicht einschüchtern und blieb weiter aktiv, solidarisch und selbstbewußt.

Zur Auszeichnung erklärte die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland:  “Wir gratulierenMouctar Bah, dem Gründer der Initiative Oury Jalloh, für seine Rolle in der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit im Kampf gegen Rassismus und für Gleichbehandlung. Mit der Ehrung der Carl-von-Ossietzky-Medaille ist er in einer Reihe mit Preisträgern wie Heinrich Böll, Günther Wallraff und Aziz Nessin.”

Prix d’ honneur pour humanité à Mouctar Bah, le fondateur de l’ Initiative commémorative de Oury Jalloh

Mouctar Bah a été honoré par la désignation de la Ligue International Pour les Droits de l’ Homme pour le prix d’ honneur, la Médaille-Carl-von-Ossietzky.

Il était l`un des deux personnages désignés de cette année, le deuxième étant honoré comme capitain du bateau “Cap Anamur”, ayant sauvé des réfugiés de péril en mer, ce qui lui amenait  un accusage juridiciaire par l’ UE à Agrigent.

Jusqu’ aujourdhui, Mouctar Bah a lutté en publique et en rue contre le racisme, et pour la vérité et l’ indemnisation dans le cas de Oury Jalloh, ce dernier étant mort en plein paines dans un feu au bureau de police de Dessau le 7 janvier 2005. Mouctar a été le copain de Oury. En combattant pour la justice, il a été ingrat aux yeux de la police à Dessau, ainsi que personne courageux pour le droit des réfugiés. Il a toujours soutenu les prochains de Oury Jalloh, qui devaient tant souffrir à conséquence de ce crime raciste. Toujours il faisait preuve de son amitié fidèle, en donnant du courage aux autres qui souffrent la repression, et qui sont délivrés au racisme quotidien. Nous déclarons d’ etre très contents de cette désignation, et nous exprimons nos félicitations à Mouctar pour cela!

A ce propos, Mouktar s’ exprimait envers l ` Initiative Togo Action Plus avec ces mots:

“Je considère comme priorité qu’ on regarde le travail de l’ Initiative Oury Jalloh plutot que moi personnellement. Puisque c`est comme Initiative que nous sommes arrivés à beaucoup de succès. Souvenons-nous: tout d`abord, il nous n’ était pas possible de croire à de grands résultats, comme conséquence de notre combat et de nos efforts à rendre ce cas juridiciel.  Pendant qu’ aujourdhui, le nombre de contradictions et d`affaires louches dans le cas de la mort de Oury Jalloh, aussi dans le proces juridique, s’ était mis à jour pour le publique. C’ est pourquoi l’ on a critiqué publiquement, dans les journaux et par des organisations des droits de l’ homme et des réfugiés, les acquittements pour les deux officiers de police à Dessau, qui était le résultat. Restons fort dans notre lutte pour l’ eclaircissement, et contre la violence de police!”

Cependant, Mouctar se montre modeste avec ces mots. Car il est sur que l’ Initiative ne serait tellement avancé, que comme  il est le cas  jusqu’ aujourd`hui, sans son engagement et sans sa solidarité.

A propos du commencement de l’ Initiative Oury Jalloh, Mouctar raconte: “Avec d’ autres antiracistes, j’ avais manifesté contre la violence de police en 2005 à Dessau. Dés notre premiere manifestation, des camarades de Berlin s’ adressaient à nous en nous demandants, s’ il nous pourraient aider. C’était avec ces commencements, que nous avions dévéloppé l`Initiative commémorative de Oury Jalloh.”

Quant au travail permanent de l’ Initiative, Mouctar nous disait: “Des groups solidaires nous soutenaient, comme l’ Initiative Antiraciste, l’ Initiative des Réfugiés à Brandenburg, Plataforma, Togo Action Plus et d’ autres.”

Pourtant, à Dessau il devait faire face à des Problèmes par conséquence de sa lutte d’ un pas firme – à des provocations des Naziss, et à des menaces racistes. En 2005, il a été chef d’ un bureau d’ internet, et l’ on conduisait des campagnes de diffamation contre son magasin. Mais jamais, Mouctar se laissait intimider, et il restait activ, solidaire, sur de soi-même.

A l’ occasion de l’ honoration, l’ Initiative des gens noirs en Allemagne a déclaré: “Nous exprimons nos félicitations pour Mouctar Bah, le fondateur de l’ Initiative commémorative de Oury Jalloh, à cause de son rôle dans le combat pour l’ éclaircicessement et le travail publique, dans le combat contre le racisme et pour le traitement égalitaire. Il est, honoré avec la Médaille-Carl-von-Ossietzky, dans un rang avec des personnages honorés, comme Heinrich Böll, Günther Wallraff et Aziz Nessin.”

birgit, T.A.P.