Französische Journalisten an Einreise nach Togo gehindert

Vier französische Journalisten wurden gehindert, Kofi Yamgnane zu begleiten- Quatre journalistes français empêchés de suivre Kofi Yamgnane (bilingue)

Togos Botschaft in Paris hat für vier Journalisten Visa verweigert, die mit Kofi Yamgnane nach Togo reisen wollten, um Reportagen über die Stimmung der Togoer vor der Präsidentschaftswahl im Februar 2010 zu erstellen.

Die Botschaft gab keine taugliche Begründung für ihre Ablehnung, den französischen Journalisten Visa zu verweigern. Doch alles deutete darauf hin, dass es im Lager der Machthabenden Angst vor der bevorstehenden Präsidentschaftswahl gibt, diese stellt schon ihre Absicht unter Beweis, die Presse mundtot zu machen, und das Land für internationale Presse zu schließen. Die Herrschenden hatten schon versucht, doch jedes Mal ohne Erfolg, die Presse im Land zum Schweigen zu bringen durch die Hohe Leitung der Audiovisuellen Medien und der Kommunikation (HAAC). Doch da ist auch die Tatsache, dass die Machthaber von Togo die Kandidatur von Kofi Yamgnane fürchten, der aus dem Norden Togos kommt wie Fauré Gnassingbé, denn diese verursacht eine Aufweichung der Stimmen in diesem Gebiet, das vorgeblich an den Machthaber verschrieben sein soll.

Ein Angehöriger von Kofi Yamgnane erklärte auf www.mo5-togo.com dass “wir den republikanischen Kampf verfolgen, um Togo zu befreien, ohne die Hände sinken zu lassen.”

L’ambassade du Togo à Paris a refusé le visa à quatre journalistes français désireux de venir au Togo avec Kofi Yamgnane pour faire des reportages sur l’état d’esprit des Togolais à la veille de la présidentielle de février 2010.

L’ambassade n’a donné aucune raison valable sur son refus de délivrance des visas aux journalistes français. Mais tout indique la peur qui existe dans le camp du pouvoir à l’approche de la présidentielle, il fait déjà montre de son désir de museler la presse et de fermer le pays à la presse internationale. Le pouvoir avait déjà essayé, sans succès toutefois, de museler la presse nationale par le renforcement de la Haute autorité de l’audiovisuelle et de la communication (HAAC). Mais il y a aussi le fait que le pouvoir Togolais redoute la candidature de Kofi Yamgnane, originaire du Nord Togo comme Faure Gnassingbé, car elle suscite l’émiettement des voix de cette zone prétendument fief du pouvoir.

Un proche de Kofi Yamgnane a déclaré à www.mo5-togo.com que « nous poursuivrons le combat républicain, de libération du Togo, sans baisser les bras. »

www.mo5-togo.com

(Homepage des Mouvement patriotique du 5 Octobre 1990)

Linke im Bundestag fordert Abschiebestopp für Togoer!

Pressemitteilung
der Linksfraktion
Abschiebungen nach Togo stoppen!

“Ich fordere die Ausländerbehörden auf, den hier lebenden Menschen aus Togo humanitäre Aufenthaltserlaubnisse zu erteilen und keine Abschiebungen nach Togo zu betreiben.”

Mit dieser Forderung reagierte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, auf Nachrichten über die zwangsweise Vorführung mutmaßlich togolesischer Staatsangehöriger aus dem gesamten Bundesgebiet vor togolesischen Vertretern in Berlin am morgigen Donnerstag. Die Abgeordnete weiter:

Diese Vorführungen dienen der Identitätsfeststellung und letzten Endes der Abschiebung der betroffenen Personen nach Togo. Einige der Betroffenen haben trotz der Situation in ihrem Herkunftsland in Deutschland keinen Flüchtlingsschutz erhalten, können aber wegen fehlender Identitätsnachweise nicht abgeschoben werden. Deshalb wurden Vertreter togolesischer Behörden nach Deutschland eingeladen, um eine Identifizierung vorzunehmen. Dabei ist unklar, ob die Botschaft Togos in Deutschland an diesem Verfahren beteiligt ist, Nicht selten schalten deutsche Behörden so genannte Delegationen aus den mutmaßlichen Herkunftsländern von nicht zweifelsfrei identifizierten Ausländern ein. In der Vergangenheit ist es dabei immer wieder zu Korruptionsvorwürfen gekommen, in Hamburg laufen derzeit entsprechende Ermittlungen.

Die deutschen Ausländerbehörden sind zur Zusammenarbeit mit jedem Staat bereit, der sie bei ihrer rigiden Abschiebepolitik unterstützt. Auch wenn es sich dabei um einen Staat wie Togo handelt, in dem weiterhin Straffreiheit für Menschenrechtsverletzungen herrscht, Presse- und Meinungsfreiheit unterdrückt werden und weiterhin keine Aufklärung der staatlichen Gewaltexzesse gegen die Opposition bei den Wahlen 2005 stattfindet. Im kommenden Februar sind in Togo wieder Wahlen geplant, die Oppositionsparteien fürchten einen Militärstreich, falls der amtierende Präsident Gnassingbé unterliegen sollte.”
Berlin, den 25. November 2009
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Ulla Jelpke, MdB
Innenpolitische Sprecherin
Fraktion DIE LINKE.

Offener Brief von Reporter ohne Grenzen an Fauré Gnassingbé

siehe auch UFC Togo

Monsieur Faure Essozimna Gnassingbé
Président de la République
Lomé – Togo

Paris, 5. November 2009

Sehr geehrter Herr Präsident,

Die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit Reporter ohne Grenzen, möchte Ihnen Mitteilung von ihren Bedenken machen, die in Bezug auf das Vorhaben mit dem vom togolesischen Parlament am 30. Oktober 2009 verabschiedete Grundgesetz aufgekommen sind, was die verstärkte Einflussgewalt der Hohen Leitung der Audiovisuellen Medien und der Kommunikation (HAAC) betrifft.

Unsere Organisation befürwortet die Organe für Regulierung der Medien und das Prinzip der professionellen Selbstregulierung. Doch im vorliegenden Fall befinden wir, dass die HAAC bereits über ausreichende Vorrechte verfügt. Und diese Einrichtung hat tatsächlich zu wiederholten Malen Sanktionen gegen Medien verhängt. Beispielsweise hat die HAAC in diesem Jahr mehrere Veröffentlichungen sowie im April innerhalb einer Woche, interaktive Sendungen in Rundfunk und Fernsehen im Land aussetzen lassen.

Die Möglichkeiten, die im kürzlich vom Parlament verabschiedeten Gesetzesvorhaben enthalten sind, um die Länge der medialen Aussetzungen zu erweitern und die Prozeduren für Unterweisungen oder Ausstattungs-Beschlagnahmungen zu vereinfachen, erscheinen uns nicht gerechtfertigt. Gleichfalls beunruhigt es uns, die HAAC als “Rat für Disziplin” aufzustellen, indem man sie dazu autorisiert, Journalisten als “Autoren von großen Fehlern” zu vernehmen. Die Sentenz von einem “großen Fehler” erscheint uns unklar, subjektiv, und würde es verdienen, vom Gesetz mit mehr Präzision definiert und strikt eingegrenzt zu werden.

Herr Präsident, die HAAC ist ein Organ der Regulierung. Man sollte sie nicht in eine “Medien-Polizei” umgestalten, die als solche mit zu vielen Zwangsbefugnissen ausgezeichnet ist, was den Gefolgschaften der politischen Radikalen nicht wenig Argumente liefern würde. Von nun an sind Sie der einzige, der diese gefährliche Abtrift verhindern kann. Darum bitten wir Sie feierlich , dieses Gesetzesvorhaben nicht zu veröffentlichen, das das Grundgesetz von Dezember 2004 verändert. Mit dieser Entscheidung würden Sie ein starkes und sicherheitliches Signal für die Journalisten, die Bürger und die internationale Gemeinschaft setzen. Während die Präsidentschaftswahl im ersten Trimester 2010 heranrückt, eine äußerst entscheidende Zeit für Togo, würden Sie für die öffentliche Meinung Gewähr geben, dass es Ihr Wille ist, eine freie und pluralistische Debatte nicht zu behindern. In der Hoffnung, dass Sie eine unserem Antrag entsprechende Folgeleistung zugewähren, bitte ich Sie, Herr Präsident, meine größte Hochachtung entgegenzunehmen,

Jean-François Julliard
Generalsekretär

Monsieur Faure Essozimna Gnassingbé
Président de la République
Lomé – Togo

Paris, le 5 novembre 2009

Monsieur le Président,

Reporters sans frontières, organisation internationale de défense de la liberté de la presse, souhaite vous faire part de son inquiétude concernant le projet de loi organique adopté par le Parlement togolais, le 30 octobre 2009, relatif au renforcement des pouvoirs de la Haute Autorité de l’audiovisuel et de la communication (HAAC). Notre organisation encourage les organes de régulation des médias et le principe de l’autorégulation professionnelle. Mais nous estimons en l’occurrence que la HAAC dispose déjà de prérogatives suffisantes. En effet, cet organe a pris à plusieurs reprises des sanctions à l’encontre de médias. Cette année par exemple, la HAAC a suspendu plusieurs publications, ainsi que, pendant une semaine, en avril, les émissions interactives sur les radios et les chaînes de télévision du pays.

Les possibilités, contenues dans le projet de loi récemment adopté au Parlement, d’augmenter la durée des suspensions de médias et de faciliter les procédures de mise en demeure ou de saisie des équipements nous semblent injustifiées. Le fait d’encourager la HAAC à statuer comme “conseil de discipline” en l’autorisant à procéder à des auditions de journalistes “auteurs de fautes graves” nous paraît également inquiétant. La notion de “faute grave” est floue, subjective, et mériterait d’être définie avec plus de précisions et strictement encadrée par la loi.

Monsieur le Président, la HAAC est un organe de régulation. Il ne faudrait pas la transformer en une “police des médias”, dotée de pouvoirs trop coercitifs, ce qui ne manquerait pas de fournir des arguments aux partisans de la radicalité politique. Vous êtes désormais le seul à pouvoir empêcher cette dérive dangereuse. C’est pourquoi nous vous demandons solennellement de ne pas promulguer ce projet de loi, qui modifie la loi organique du 15 décembre 2004. En prenant cette décision, vous enverriez un signal fort et rassurant aux journalistes, à vos concitoyens ainsi qu’à la communauté internationale. A l’approche de l’élection présidentielle du premier trimestre 2010, période cruciale pour le Togo, vous rassureriez l’opinion en manifestant votre volonté de pas entraver la tenue d’un débat libre et pluraliste.

Dans l’espoir que vous accorderez une suite favorable à notre requête, je vous prie d’agréer, Monsieur le Président, l’expression de ma très haute considération.

Jean-François Julliard
Secrétaire général