Prozeß gegen den Mörder von Marwa el-Sherbini in Dresden begann! Trauer mit der Familie von Marwa el-Sherbini!

Am gestrigen Montag 26. 10.09 begann am Dresdner Landgericht der Prozeß gegen den Neonazi Alex W. , der die Ägypterin Marwa el-Sherbini vor rund vier Monaten, am 1. Juli, mitten im Gerichtssaal auf bestialische Weise ermordet hatte. Der Prozeß ist mit elf Tagen Dauer angesetzt und soll bis zum 11. November abgeschlossen sein.

Der Mörder zeigte keine Reue, und verweigerte am 1. Prozeßtag die Aussage, wie die Medien berichten. Am 1. Juli hatte Alex W. Marwa el-Sherbini mit 16 Messerstichen vor aller Augen im besetzten  Gerichtssaal ermordet. Dies war vor den Augen ihres Ehemannes und ihres kleinen Sohnes geschehen, Marwa war außerdem schwanger gewesen. Ihr Ehehmann, der ihr zu Hilfe eilen wollte, war außerdem von einem Polizisten mit einem Schuß ins Bein verletzt worden.

Marwa el-Sherbini hatte am 1. Juli in einem Revisionsverfahren aussagen sollen, das wegen Strafgeld für Beleidigung geführt wurde. In 2008 hatte Alex W. die ägyptische Pharmazeutin und Mutter Marwa el-Sherbini als “Islamistin” und Terroristin” beschimpft. Das war auf einem Kinderspielplatz in Dresden geschehen, als Marwa el-Sherbini den Alex W. gebeten hatte, ihr Kind auf der Schaukel sitzen zu lassen.

Alex W., der selbst erklärte, die NPD gewählt zu haben – diese sitzt im sächsischen Landtag!!- zeigte nach dem Mord keine Reue.

Wir zitieren hier aus dem Neuen Deutschland vom 27. 10. ( Autor Heilig):

“Der Fall hängt offenbar mit einer hierzulande weit verbreiteten und politisch gezüchteten »Islamophobie« zusammen. Alex W. hatte die muslimische Frau auf einem Spielplatz der Elbestadt als »Schlampe«, »Islamistin« und »Terroristin« beschimpft und daraufhin von der herbeigerufenen Polizei eine Anzeige erhalten. Bei einer Berufungsverhandlung war es dann zu dieser Bluttat gekommen. Zum Auftakt der aktuellen Verhandlung zeigte sich der Angeklagte wenig kooperativ. Dieses Verhalten passt zum Bild, das sich Psychologen über ihn machen konnten. Alex W. lebte seit 2003 in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten aus. Sein Leben war offenbar bestimmt von »rauchen, trinken und spielen«. Tagelang soll er seine Bleibe nur zum Beschaffen von »Nachschub« verlassen haben.

Das Opfer dagegen war eine gebildete Frau, die ihrem Mann nach Dresden gefolgt ist, weil der am dortigen Marx-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik promoviert hat. Nach Mediennotizen soll Alex W. kurz vor der Mordtat dem Opfer ein Bleiberecht in Deutschland abgesprochen und gedroht haben, »wenn die NPD an die Macht kommt, ist damit Schluss. Ich habe NPD gewählt.« Die Neonazi-Partei ist mit acht Abgeordneten im Sächsischen Landtag vertreten. Extremismusexperten beobachten seit einigen Jahren Versuche der NPD, sich an »Russlanddeutsche« heranzumachen. Gesteuert wird das unter anderem durch einen »Arbeitskreis der Russlanddeutschen in der NPD«. Die Rechtsanwälte des Angeklagten stellten gestern mit Befangenheitsanträgen die Urteilsfähigkeit der Richter in Frage. Bis zum 11. November sind zunächst zehn weitere Verhandlungstermine angesetzt. Es wurden 24 Zeugen geladen.”

Wir erklären unseren Abscheu vor dieser rassistischen Mordtat in einem Dresdner Gerichtssaal, und unser tiefes Beileid für die Familie von Marwa el-Sherbini. Der Nazi-Mörder hat die Höchststrafe verdient!! Dieses furchtbare Ereignis zeigt auch, wie weit die faschistische Gefahr in Deutschland schon angewachsen ist, und wie viel sich Nazis in dieser Gesellschaft erlauben können. Beispielsweise hatte es am 1. Juli bei dem Gerichtsprozeß keinerlei Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Marwa und ihrer Familie gegeben.

Die Verbrechensstatistik der vergangenen Jahre zeigte einen deutlichen Anstieg rechter Gewalt in Sachsen! Zugleich wird rechte Gewalt immer noch von Seite der Bundesregierung , und der Landesregierung von Sachsen verharmlost, und mit “linker Gewalt” auf einer Ebene verglichen – wie jüngst von der FDP in der Regierungskoalition! Zugleich gibt es immer wieder verhetzende und tendenziöse Äußerungen von Politiker/innen über Muslim/innen und ihre Kultur, wie jüngst von Thilo Sarrazin in Berlin. Wir fordern einen deutlichen Protest aus der Bevölkerung gegen Islamophobie, und  gegen den Anstieg von  rechter Gewalt in Deutschland!

Lager Möhlau dichtmachen! Demonstration am 14. November (german/ english)

Wo bleibt die Wende? Alle Lager schließen, Flüchtlinge integrieren! Lager Möhlau in Sachsen-Anhalt dichtmachen, keine Verlängerung des Vertrages!

ALLE LAGER IN DEUTSCHLAND SCHLIESSEN! DEMONSTRATION IN LUTHERSTADT WITTENBERG

SAMSTAG, 14. NOVEMBER 2009

Beginn um 13:00 Uhr am Bahnhof Lutherstadt Wittenberg

Zwanzig Jahre nach der “Wende” Deutschlands feiert dieses Land sich selbst. Doch die behauptete Freiheit und Gleichheit gilt nicht für Flüchtlinge. Sie werden ausgegrenzt, in Lager und miserable Wohnheime eingewiesen, von der Polizei kontrolliert.

Regierung und Medien jubeln: Die Mauer ist weg! Flüchtlinge sagen: Für uns wurden unsichtbare Mauern errichtet – wir müssen in Heimen und Lagern ausharren, in isolierter Lage an Stadträndern und in menschenleeren Gebieten, abgeschottet von der Gesellschaft.

In allen Bundesländern schrecken Regierung, Kommunen und Behörden nicht davor zurück, Flüchtlinge in entlegene marode Kasernen, Container- oder Barackenlager einzuweisen. Deren schlechter Zustand und die isolierte Lage müsste eine Unterbringung von Menschen eigentlich verbieten. Diese miserablen “Gemeinschaftsunterkünfte” für Flüchtlinge gibt es in ganz Deutschland in hoher Zahl, z. B. das Lager Motardstraße in Berlin, Alt-Hütten-Dorf in Barnim/Brandenburg, Katzhütte in Thüringen, und die Kaserne von Möhlau in Sachsen-Anhalt.

Flüchtlingsheim Möhlau in Sachsen-Anhalt, Landkreis Wittenberg, ist eine heruntergekommene alte Kaserne, in der rund 200 Flüchtlinge leben müssen – teilweise viele Jahre lang. Zu Anfang November soll von Heimleiterin Frau Salzmann, dem Eigentümer des Geländes und den Behörden Wittenbergs entschieden werden, was mit Lager Möhlau geschehen soll. Klare Sache, sagen wir:

MÖHLAU DICHTMACHEN! LAGER ABSCHAFFEN!

Die Flüchtlingsinitiative Möhlau wurde von den Flüchtlingen, die hier leben müssen, selbst gegründet, um ihr Empfinden und ihr Leiden unter diesem System zu äußern. Sie sind direkt Betroffene von den Entscheidungen der lokalen Regierung mit Sozialamt und Ausländerbehörde, denen sie ohne jede Perspektive unterstellt sind. Sie protestieren gegen dieses System der Isolation. Daher unterstützen wir ihren Aufruf zur Aktion auf der Straße, um Lager Möhlau abzuschaffen.

Das Flüchtlingsheim Möhlau ist 30 Kilometer von der Kreishauptstadt Wittenberg entfernt, wo sich Sozialamt und Ausländerbehörde befinden. Den weiten Weg zur Behörde, auch den Gang zum Arzt oder zum Einkaufen (7 Kilometer entfernt in Gräfenhainichen), müssen die Flüchtlinge zu Fuß oder mit einem Fahrrad zurücklegen. Bei jedem Wetter! Es fährt, abgesehen vom Schulbus, nur einmal morgens und nachmittags ein Bus. Von den 20 Euro Bargeld pro Monat kann das Fahrgeld nicht bezahlt werden. Eine gesellschaftliche Teilhabe ist für die Flüchtlinge von Möhlau unmöglich. Kinder wachsen hier isoliert und mit dem Stigma der Ausgeschlossenheit auf. Bei Krankheit muss oft tagelang auf den “Krankenschein” gewartet werden, der Gang zum Arzt muss selbst organisiert werden – meistens zu Fuß.

Wir fordern: Schließung von Möhlau!

Schließung aller Lager! Bargeld für alle Flüchtlinge!

Flüchtlinge sind in Wohnorten und Städten dezentral in Wohnungen unterzubringen!

Die Lagerbetreibung bedeutet nur ein Gewinngeschäft für die EigentümerInnen!

Flüchtlingsinitiative Möhlau, unterstützt von No Lager-Halle, Initiative Togo Action Plus, Internationale Liga der Menschenrechte, Antirassistische Initiative Berlin, Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, Kultur mit Sahne e. V. Wittenberg, Deutsch-Afrikanische Initiative in Dessau, The Voice Refugee Forum, KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen,  Komitee für Grundrechte und Demokratie, Humanistische Union, Jugendliche Ohne Grenzen, Rote Hilfe Hamburg,  Flüchtlingsrat Brandenburg, Flüchtlingsrat Berlin, Antirassistisch-Interkulturelles Informationszentrum Berlin e. V.

Still waiting for the German Change! Close all Refugee-Camps, integrate the Refugees!

Close the Camp Möhlau in Sachsen-Anhalt – no Prolongation of the Leasing-contract!

CLOSE ALL CAMPS IN GERMANY!

DEMONSTRATION IN LUTHERSTADT WITTENBERG

SATURDAY 14 th NOVEMBER 2009

Starting at 1 pm from the railway station Lutherstadt Wittenberg

Twenty Years passed by since the “Change” in Germany, and this country celebrates itself. But there is no freedom and euqality in behalf of the refugees. They are being excluded, assigned into camps and miserable homes, and controlled by the police.

Gouvernement and Media exulting: The Wall has fallen down! Yet the refugees say: There are unvisible walls torn up against us – we are forced to rest in homes and camps, in isolated areas in the periphere of the towns and unvisited places, away from society.

In all federal countries of the federal republic local gouvernements, communes and offices do not frighten back of assigning refugees into old out-of-the-way-barracks, containers and barracks-camps. The tired out condition and the isolated areas of these should meanwhile forbid any placing of human beings. Yet this miserable “Gemeinschaftsunterkünfte” for refugees are existing for great number germany, e. g. camp Motardstr. in Berlin, Alt-Hütten-Dorf in Barnim/Brandenburg, Katzhütte in Thüringen, and the barrack of Möhlau in Sachsen-Anhalt.

The refugee camp Möhlau in Sachsen-Anhalt in the commune of Wittenberg is an old, former barrack of the sowjet-military, in which about two hundred refugees are forced to live in, sometimes for many years. In the first days of november, the home chief Frau Salzmann, the owner of the ground and the offices of Wittenberg will decide about what shall happen with the camp. There’ s no question about it, we say:

BAR MÖHLAU! QUIT ALL CAMPS NOW!

The Refugee Initiative Möhlau Wittenberg is an Initiative of refugees themselves who united together to express their feelings and sufferings, who are directly affected by the decisions of the local government which include  the social welfare and the foreign office to which they were being attributed to live without perspectives. They protest against this system of isolation. We support their call for action in the streets – in order to end up with Lager Möhlau.

The Heim of Möhlau is an old fucked up barrack, 30 kilometres away from the municipal capital Wittenberg, where the Social Office and Foreigners Office are. So the refugees have to do the whole way to the office, and to the medicine and for the shopping as well (about 7 kilometres to Gräfenhainichen) by feet or with a bike. Under any weather-condition! The Bus, except the schoolbus, only goes once in the morning and once in the afternoon. The tickets  cannot be afforded with the 20 Euro cash per month. It is impossible for the refugees to participate in everyday society. The children growing up here isolatedly get their stigmatization of being outcasts. In cases of sickness, people have to wait along several days for the document “Krankenschein”, they have to organize themselves the travel to the doctor, that is, usually by feet.

We require this:

Close Möhlau!

Close any Camps! Give Cash not Chipcards to the refugees!

Place refugees in own, private Appartments in town places without centralization!

The carrying on of refugee camps just brings a profit for the owners!

Flüchtlingsinitiative Möhlau, unterstützt von No Lager-Halle, Initiative Togo Action Plus, Internationale Liga der Menschenrechte, Antirassistische Initiative Berlin, Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, Kultur mit Sahne e. V. Wittenberg, Deutsch-Afrikanische Initiative in Dessau, The Voice Refugee Forum, KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen,  Komitee für Grundrechte und Demokratie, Humanistische Union, Jugendliche Ohne Grenzen, Rote Hilfe Hamburg,  Flüchtlingsrat Brandenburg, Flüchtlingsrat Berlin, Antirassistisch-Interkulturelles Informationszentrum Berlin e. V.

Call for Demonstration of the Flüchtlingsinitiative Möhlau

The Refugee Initiative Möhlau Wittenberg

They are the victims, they experienced and are still suffering from the horrible treatment of the authorities of the lager of Möhlau.

The Refugees Initiative Möhlau Wittenberg are concerned about the systematic destructio of the future perspectives and ambitions of innocent refugees and migrants living in the different local governments in ” Sachsen Anhalt” and as well as in the local government of Wittenberg, the treatment are eligible to be compared to the treatments of other Local government to which also other refugees are assigned. For example

1. As you all know the “Möhlau lager” finds itself totally isolated, in the middle of the federal reserved forest and the position of the lager is also critical for refugees that have been abandoned there for many years, with the interdiction of not having the right to money  especially African refugees. Not only have they been interdicted not to have access to money, the refugees also have no nearby shopping centres where they could easily go and buy what they need with the unjustified vouchers called “Gutscheine”

Some other local governments have recognising the inhuman treatment it consist and abolished the introduction of “Gutsheine” with another alternatives. This should be an example to which the local government Wittenberg should put in consideration.

2. During the winter times, it is unacceptable to live in Möhlau in such conditions of very low and icy temperature. Together with the cold temperature, there is no train station and the irregular bus that could be available makes it difficult for refugees to live in such a condition. Trying to ride a bicycle in a cold weather is not the solution, rather it could contribute to health dangers and leads to some chronic sicknesses which could not be healed and can lead to death.

Refugees criticised the hygienic conditions of the so called Möhlau lager whereby it is publicly known that the building infrastructure itself is old and having been built in an isolated area, only bushes surround the refugees. This leads to the invasion through rats and mice. Refugees are fighting against this mice invasion and sometimes snakes.

Refugees feel insecure and fear that they could be attacked while anything can happen in the forest. Families are also involved in these sufferings, children of different origins and part of the world,  innocent as they are, have been branded and treated like criminals only because they are refugees.

The Refugee Initiative criticised and protested against these inhumane conditions and are going to be protesting as far as these treatments persist in the local government to which they have been forced to live. For example, it is generally known from the refugees themselves that  the local government of Wittenberg do less to accord residence permits, even “Kette duldung” to those who merited it according to the federal law of residence. To that, the Africans are highly victimised.

The Refugee Initiative Möhlau is signalling and calling for change, at the same time thanking all human right groups and activists, politicians, associations and organisation who are contributing to support innocent refugees with the aim of respecting human dignity, who recognised the difficulties to which the innocent refugees were forced to live without freedom of movement, freedom of work and exclusion from the society without integration.

We the Refugee Initiative are demanding the abolition of the systematic deportation of refugees to where their lives were and are still in danger, in the countries where they fled from. By executing these deportations, it contributes to the killing of innocent refugees.

We the Refugee Initiative are demanding for our rights according to the residential law of every citizen living in Germany.

  • our right to work
  • our right to freedom of circulation
  • our right to integration
  • our right of living in peace without been terrorised by anyone
  • the right to recognise the right of stateless refugees according to united nation conventions,
  • to treat  refugees with full dignity and respect
  • to stop criminalising refugees
  • to be fair in the interpretation of the law

These reasons were one of the causes of our cry and we should not be silent as far as there is no change and we are calling for solidarity

Refugee Initiative Möhlau Wittenberg

For more information: Contact the speaker of the “Refugee Initiative Möhlau Wittenberg”

Salomom Wantchoucou: 01743529066

Felix Otto von Abschiebung bedroht!

PM von The VOICE Refugee Forum Jena  – Protest gegen die geplante Abschiebung von Felix Otto am 25.8.2009

– Update: Felix Otto nun gefesselt in Isolationshaft

Protest gegen die geplante Abschiebung von Felix Otto am 25.8.2009

Der kamerunische VOICE-Aktivist Felix Otto, der im März 2009 in
Suhl-Goldlauter zunächst wegen Residenzpflicht, dann als
Abschiebegefangener inhaftiert wurde, soll am Dienstag, den 25. August 2009 mit einem Charterflug von Frankfurt aus nach Kamerun abgeschoben werden. Der Flug ist für 10.40 Uhr angesetzt, die Flugnummer, die Ankunftszeit und der genaue Ankunftsort wurden nicht mitgeteilt.

The VOICE Refugee Forum und die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen protestieren gegen die Abschiebung unseres Aktivisten.

Es ist offensichtlich, dass die Charter-Abschiebung dazu dienen soll,
unseren Freund Felix Otto völlig von der Außenwelt zu isolieren und von jeglichem Kontakt abzuschirmen. Felix Otto soll abgeschirmt werden, weil sein Fall zu viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt hat und weil zu viele Menschen sich für ihn interessieren und einsetzen. Es soll verhindert werden, dass Felix Otto gegen seine Abschiebung Widerstand leisten kann, dass Unterstützerinnen von außen Protest organisieren, dass irgendeine Öffentlichkeit – und seien es andere Passagiere  beobachten kann, was mit Felix Otto gemacht wird. Der Willkür sind somit Tür und Tor geöffnet.

Seit Monaten steht der Fall von Felix Otto im Licht der Öffentlichkeit,
denn er zeigt aufs Deutlichste, dass das Apartheidsgesetz der
Residenzpflicht nicht nur ein rassistisches Instrument der Ausgrenzung und Schikane gegenüber Flüchtlingen ist, sondern ein höchst wirksames Mittel der Kontrolle, Kriminalisierung und Abschiebung. Im Lauf der Kampagne für Felix Otto haben hunderte von Menschen für seinen Fall Interesse gezeigt,
kamen deutschlandweit zu öffentlichen Kungebungen und sendeten
Protestbriefe und -faxe an die zuständige Ausländerbehörde, an die
Gerichte und an das Innenministerium.

Dennoch hat sich das Innenministerium trotz mehrfacher Nachfragen von Seiten der Karawane nicht zu dem Fall geäußert. Der Innenminister selbst ist in dieser Sache nicht zu sprechen, allenfalls nachrangige Stellen sind erreichbar, die sich als nicht auskunftsbefugt darstellen. Diese Nicht-Reaktion ist eine Ohrfeige für all diejenigen, die sich für Felix Otto eingesetzt haben und damit ihr demokratisches Bewusstsein bewiesen haben.

Um die Sache Felix Otto zu beenden, will man sich seiner nun durch eine Sonderbehandlung “Charter-Abschiebung” entledigen.

Dagegen protestieren wir und fordern:

Felix Otto muss bleiben!

Keine Abschiebung!

Freiheit für Felix Otto!

Abschaffung der Residenzpflicht!

Unser Protest wird so lange anhalten, wie es dauern wird, auf die
Heuchelei des deutschen Abschieberegimes und der Thüringer Behörden hinsichtlich des Missbrauchs der Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen und der Propaganda der sogenannten Integration aufmerksam zu machen.
Konkret heißt das im Moment: Über die Sicherheit und Freiheit von Felix Otto zu wachen und die Menschen über seine verzweifelte Situation zu informieren.

Über die große Unterstützung und Solidarität, durch die die schlechte
Behandlung von Felix Otto, seit er im Gefängnis ist, öffentlich gemacht
werden konnte, sind wir sehr glücklich. Der Kampf geht weiter!

Osaren Igbinoba, The VOICE Refugee Forum
The VOICE Refugee Forum Jena


The VOICE Refugee Forum Jena
Adresse: Schillergässchen 5, 07745 Jena
Tel. Handy 0049(0) 17624568988,
Fax: 03641 / 42 02 70,
E-Mail: thevoiceforum@emdash.org,
Internet: http://www.thevoiceforum.org
Gegründet: 1994, Arbeitsweise: Kampagnen,Aktionen, Vernetzung.
Publikationen: E-Newsletter
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Update: Felix Otto nun gefesselt in Isolationshaft

Seit heute, dem Tag, an dem Felix Otto den Termin seiner Abschiebung erfahren hat und dieser öffentlich gemacht worden ist, wird er nun an Händen und Füßen gefesselt in einer videoüberwachten Einzelzelle verwahrt. Er steht unter ständiger Kontrolle, auch wenn er Telefonate führt. Die
Möglichkeiten, Telefonate zu führen, werden eingeschränkt. Seine Kleider wurden ihm abgenommen.
Offiziell begründet wird die Maßnahme mit einer Suizidgefährdung. Diese Diagnose kommt aus heiterem Himmel.  Gestern hatte Felix Otto in einem Telefongespräch vom überraschenden Besuch eines Psychologen berichtet, der nunmehr öfter zu ihm kommen wolle. Unsere ursprüngliche Vermutung, dass es vor allem darum ginge, ihn zu besänftigen, indem man ihn im Glauben ließe, dass man sich um ihn kümmere, hat sich leider nicht bestätigt.

Ziel der plötzlichen psychologischen Fürsorge war es offensichtlich
allein, eine offizielle Rechtfertigung dafür zu gewinnen, dass man ihn des letzten Restes an Freiheit zu beraubt, um seine Abschiebung ohne
Hindernisse durchführen zu können und jede Form von Protest und Widerstand zu verhindern. Dies passt zu der Tatsache, dass für die Abschiebung am Dienstag, den 25.8.2009, nach Kamerun ein Charterflug gebucht ist, durch den Felix Otto von jedem Kontakt mit der Außenwelt und Öffentlichkeit abgeschirmt werden soll.

Aufgrund der großen öffentlichen Aufmerksamkeit für seinen Fall gilt Felix Otto offensichtlich als besonders renitent. Bezeichnenderweise setzte die Maßnahme nach dem Telefonat mit einem Freund ein, der ihn über die geplante Abschiebung informiert hat Zu behaupten, dass diese Sonderbehandlung irgendetwas mit der Sorge um sein Leben zu tun habe, ist eine beispiellose Heuchelei. Wer ernsthaft um das Leben und die Gesundheit von Felix Otto besorgt ist, möge schleunigst damit aufhören, seine Abschiebung zu betreiben und dafür sorgen, dass er sofort seine Freiheit zurückbekommt!

Freiheit für Felix Otto!

Abschiebung stoppen!

Residenzpflicht abschaffen!

20.8.2009: Pressemitteilung von The VOICE – Protest gegen die geplante
Abschiebung
von Felix Otto am 25.8.2009
http://thevoiceforum.org/node/1361

English:

Update: Felix Otto now in isolation Cell detention

Today, the same day that Felix Otto was informed of his deporation and
after the date for his deportation became public, Felix Otto is now being
detained in a video-monitored single cell, chained on hands and feet. He
is under permanent observation even when he is making phonecalls. The
possibilities of making calls have been limited. His clothes were taken
away from him.
The official reason for this treatment is, that he is in danger of
committing suicid. This diagnosis comes out of a sudden. Yesterday on
phone he spoke about a surprising visit of a psychologist who said that he
was going to see him regularly from now on. Our initial suspicion that
they mainly wanted to calm him down by giving him the impression that they
were taking care of him, couldn’t unfortunately be verified.
The aim of this sudden psychological care was obviously to gain an
official justification to take the little rest of his freedom to execute
his deportation without any obstacles and to prevent any form of protest and resistance. This fits to the fact that the deportation on Tuesday, 25th to Cameroon will be done with a chartered deportation flight, which will garantuee the complete isolation from outside and the public.

Due to the wide public attention his case has risen, Felix Otto is
obviously seen as specifically rebellious. It does not seem to be a
coincidence that this maltreatment in the prison started immediately after a phone call with a friend who had informed him about the planned deportation.
To maintain that this special treatment has anything to do with the worry for his life is hypocrisy without example. Whoever is seriously worried about the life and the health of Felix Otto, should immediately stop to work on his deportatin and see to his immediate release!

Freedom for Felix Otto!

Stop deportation!
Abolish residential restriction law!

The VOICE Refugee Forum Jena
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