Trockener Hungerstreik: Offener Brief an den Bundesinnenminister und an das BAMF

An:

Herrn Thomas de Maizière (Bundesinnenminister)
Herrn Manfred Schmidt (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Herrn Michael Brand (Vorsitzender des Bundestagsausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe)
Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Seit Samstag den 03. Mai 2014, 17 Uhr, befinden wir, 14 Asylsuchende aus afrikanischen Ländern, uns auf dem Berliner Alexanderplatz im Hungerstreik. Nachdem es uns von der Berliner Polizei verwehrt wurde an einem medienwirksam Ort – der Weltzeituhr – unseren Hungerstreik zu beschreiten, sind wir an einen Alternativplatz – vor dem Berlin Congress Center – gezogen. Da sich bis Dienstag 14 Uhr keine zuständige Person irgend einer Behörde mit uns in Kontakt gesetzt hat, haben wir auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass wir ab Dienstag Mitternacht auch kein Wasser oder Tee mehr zu uns nehmen werden. Damit wollen wir auf die Dringlichkeit unserer politische Forderungen, mit dem was uns bleibt – unsere Körper – aufmerksam machen.

Wir sind in den Hungerstreik getreten, weil wir in all der Zeit in den isolierten Lagern Deutschlands keinerlei Aufmerksamkeit oder Unterstützung für unser Schicksal bekommen haben – unsere Existenz hängt am seidenen Faden der Behörden; zu oft begehen unsere Nachbarn Suizid, weil sie das Leben im Lager nicht aushalten.Nur Sie können nun noch über unser Leben in Würde, oder unseren sicheren psychischen oder gar physischen Tod entscheiden.

Wir sind Menschen und wollen auch nach Deutschem Recht als solche anerkannt und behandelt werden – daher bitten wir Sie, unsere Asylfälle innerhalb von zwei Tagen zu prüfen und alle Hungerstreikenden gemäß §23 als ‘Flüchtlinge’ anzuerkennen und uns somit ein sicheres Leben in Deutschland zu ermöglichen. Dadurch hätten wir Zugang zur Bildung und die Möglichkeit zur Integration ins Berufsleben.

Bis es zu keinen Verhandlungen ihrer zuständiger Behörden mit uns Hungerstreikenden kommt, bleiben wir weiterhin im trockenen Hungerstreik.

Nun ist es an Ihnen sich für oder gegen die grundlegenden Menschenrechte zu entscheiden.

Asylum Rights Evolution

Originaleintrag und weitere Informationen:
http://asylumrightsevolution.wordpress.com/2014/05/07/trockener-hungerstreik-offener-brief-an-den-bundesinnenminister-und-an-das-bamf/

Infoveranstaltung am 10. Mai, 18 Uhr, Colbestraße 19

Infoveranstaltung der Initiative Togo Action Plus e.V zum Thema Rassimus

Am Samstag, den10.Mai. 2014, um 18 Uhr
in der Colbestraße 19 (Berlin-Friedrichshain)
U5 Samariterstraße

Thema: Warum müssen wir Rassimus bekämpfen?

Deutschland ist bekannt als das rassistischste Land in Europa.
Der alltägliche Rassismus und der Behördenrassimus in Deutschland gehen weiter.
Viele Migrant_innen, besonders Afrikaner_innen, sind Opfer rassistischer Beleidigung und werden wegen ihrer Hautfarbe angegriffen.

Die Initiative Togo Action Plus e.V ist sehr lange aktiv gegen den alltäglichen und institutionellen Rassismus in Deuschland.
Sachen- Anhalt ist sehr bekannt wegen seiner Angriffe gegen Afrikaner_innen und nicht “deutsch” Aussehende.

Der Initiative Togo Action Plus e.V. lädt zu einer Informationsveranstaltung über Rassismus ein, bei der ein Dokumentarfilm über den Rassismus in Sachsen-Anhalt gezeigt wird.

Programm
18.00 Uhr: Vorstellungen
18.15 Uhr: Beginn der Veranstaltung mit Komi E. von der Initiative Togo Action Plus e.V
18.30 Uhr: Dokufilm: Rassimus in Sachsen Anhalt.
19.50 Uhr: Pause und Vokü
20.30 Uhr: Fragen und Antworten, Stellungnahmen
21.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

*Eintritt frei!*

Ort
Initiative Togo Action Plus e.V.
Colbestr. 19
10247 Berlin
U5 Samariterstraße

Kontakt:
Mail: togoactionplus @googlemail.com
Telefon: 0176-38113135

taz-Interview mit Mouctar Bah zu neuen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau im Fall Oury Jalloh

“Was versprechen Sie sich von den Ermittlungen?

Wir erwarten nicht mehr viel von der Dessauer Staatsanwaltschaft. Alles, was sie jetzt tun will, hätte sie bereits 2005 tun sollen. Sie hätten damals den Leichnam richtig untersuchen sollen, sie hättem damals die Asche auf Reste von Brandbeschleuniger untersuchen müssen. All das haben sie nicht getan. Wir glauben, dass sie sie auch diesmal nur an der Oberfläche bleiben werden und dann sagen: Wir konnten nichts feststellen, wir stellen die Ermittlungen ein.

[…]”

Ganzes Interview online unter:
http://www.taz.de/Jalloh-Aktivist-ueber-neue-Ermittlungen/!136169/