Offener Brief an Herrn Peer Steinbrück für die Abschaffung der Residenzpflicht

Initiative Togo Action Plus e.V. Berlin, 30.10.2013

Colbestr. 19

10247 Berlin – Friedrichshain

An die

Bundesparteizentrale SPD

SPD-Parteivorstand Herrn Peer Steinbrück Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141

10963  Berlin

Offener Brief an Herrn Peer Steinbrück für die Abschaffung der Residenzpflicht

Sehr geehrter Herrn Peer Steinbrück,

Die Initiative Togo Action Plus e.V will Sie auf ein uns wichtiges Thema aufmerksam machen.

Nach der Wahl am 22. September 2013 ist die Asylpolitik in der BRD kein Thema mehr.

Die Koalitionsverhandlungen mit der CDU stehen jetzt im Vordergrund.

Steuer und Mindeslohn sind die Themen, die diskutiert werden. Nach dem Erschrecken der Weltöffentlichkweit über die Unglücke in Lampedusa hat das Vergessen schnell wieder eingesetzt. Aber die Asylpolitik in der BRD, die Abschaffung der Residenzpflicht muss eino wichtiges Thema bleiben.

Die CDU hat immer die Abschaffung der Residenzpflicht abgelehnt.

Wir, die Initiative Togo Action Plus e.V., die neben anderen auch die Asylpolitik in der BRD kritisiert und die Abschaffung der Residenzpflicht fordert, appelliert an Sie, an die Geflüchteten zu denken, bevor eine Koalition mit der CDU / CSU zustande kommt.

Bewegungsfreiheit ist auch ein Menschenrecht. Dazu gehört eine Dezentralisierung der Wohnungen, um die Asylpolitik in Deutschland menschenwürdiger zu gestalten. Die Massenunterkünfte  sind wie auch immer in sehr unwürdigen Zuständen. Zb: http://www.youtube.com/watch?v=ZBsmR7Kxgx0

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung

Komi Edzro, Initiative Togo Action Plus e.V

HEUTE: ITAP SOLIPARTY

*for english version see below*also join us on facebook: https://www.facebook.com/events/494516010635712/
*please spread

Hey brothers and sisters,

wir trauern um die hunderte und tausende von Flüchtenden vor den Küsten Europas, die in den letzen Tagen und in den letzten Jahrzehnten umgekommen sind, weil Deutsche/Europäische Abschottungspolitik wissentlich tötet! Viele Menschen überleben den gefährlichen Weg – und geraten in die innere Abschottungspolitik Deutschlands: Asylheime, Rassismus, Isolation, keine Bewegungsfreiheit etc. Heute feiern wir zusammen, um unseren Aktivismus am Leben zu halten und gemeinsam für Freiheit und gleiche Rechte zu kämpfen. Wir sagen: Bonne arrivée. Herzlich willkommen.

ENGLISH VERSION
We mourn all people who lost their lives in front of the european borders in the last days and in the last decades as a result of murdering German/European border politics. A lot of people survive this dangerous trip – but get into the racist inner border politics of Germany: camps, racism, isolation, no freedom of movement. Today we wanna celebrate together, to keep activism alive and to fight together for freedom and equal rights. We say: Bonne arrivée. Refugees welcome.

1. Floor | Bunker (Downstairs)
Documentary – Asyl in Zypern (10 pm!)
Deviance (Post-Punk, Electro, HipHop)
Selectah El_P – Vibes Ambassadors (Dubsteb, Break Beatz)
Jimi Handtrix (Jungle, Drum_n_Bass)
Water Waves – Kaometry Records (Dirty Pumping Electro)
MiKEY (Electro remixing Oldschool, Glitch)

2. Floor | Chamber (Groundfloor)
Mix Master Mallorca & Mathisfaction (Hip Hop & Funk Hip Hop)
4xSample (Beatboxentertainment) (00:30 am!)
Lockz (Lovers Rock, Reggae, Roots)
Live MCs: Thabisu, Konta, Badawi (Steppaz, Modern Roots) (3:00 am!)
Ras Lion (Steppaz, Digital Roots)
Vincent (Hip Hop)

ITAP_Soli_5_10_15_Line-up

 

 

 

 

 

 

Wer/Who: ITAP (Initiative Togo Action Plus e.V.)
Was/What: Soliparty/benefit party
Wann/When: Samstag/Saturday, 5. Oktober 2013
Einlass/Entry 21:30 Uhr/9:30pm (Spende/donation)
Wo/Where: ZGK (Scharni 38), Scharnweberstr. 38, Berlin Friedrichshain, U5 Samariterstraße
Infos: blog: http://togoactionplus.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/events/494516010635712/

 

Demobericht zum 26.08.13

Bericht von der Demonstration in Merseburg am 26.08.2013
“Wohnungen in Merseburg”

Merseburg / Berlin. Am Montag, den 26. August 2013 gingen die Geflüchteten aus Krumpa gemeinsam mit der Initiative Togo Action Plus e.V für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Geflüchteten in Merseburg auf die Straße. Zu Beginn der Demonstration vor der Ausländerbehörde breitete sich der Ruf „Wohnungen in Merseburg” aus und ebbte bis zum Ende der Kundgebung vor dem SPD Parteibüro nicht mehr ab.
Während der Demonstrationszug sich zur König-Heinrich-Str. in Richtung Parteibüro der Grünen aufmachte, schlossen sich auf dem Weg immer mehr Menschen an, die ihre Solidarität bekundeten. Dadurch zählte die Demonstration gegen Ende rund 50 Teilnehmer_innen. Unter den Passanten gab es einige, die mit abweisender Geste das Entgegennehmen der Forderungen verweigerten und ihre Missbilligung Kund taten.
Mit ihren Forderungen wandten sich die Teilnehmer_innen der Veranstaltung direkt an die Verantwortlichen der Politik. Bei der Entgegennahme des Schreibens versicherte Frau Schikowsky, Stellvertreterin des Landtagsabgeordneten der Grünen Striegel, dass ihre Partei die Forderungen nach Unterbringung in dezentralen Wohnungen, einer Aufhebung der Residenzpflicht und des Rechts auf Arbeit unterstütze. Während Schikowsky das persönliche Gespräch mit einer Delegation aus den Reihen der Geflüchteten suchte, ergriffen einige der vor dem Gebäude versammelten Teilnehmer_innen das Megaphon. Neben Forderungen nach gesellschaftlicher Teilhabe, berichteten sie in den Wortbeiträgen von ihren aktuellen Lebensbedingungen in der Isolation, ohne Arbeit und ohne Zukunftsperspektiven.
Entgegen der Behauptungen von Marcus Skowronek, Lagerleiter von Krumpa, der in dem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung „Protest gegen ‘Lagerhaltung’ vom 26.08.13, behauptet die „Asylbewerber (…) wüssten nicht einmal warum sie demonstrieren“, kannten die Beteiligten sehr genau die Gründe und Forderungen der Demonstration. Der Beschluss für die Mobilisierung wurde im Rahmen eines gemeinsamen Treffens mit der Initiative Togo Action Plus gefasst und unter den Geflüchteten hierbei das Datum für die Veranstaltung ausgehandelt, wobei die Bewohnerschaft des Lagers Krumpa den Hauptanteil der beteiligten Demonstranten darstellte.

Ausgestattet mit Trillerpfeifen, Trommeln und bunt bemalten Transparenten mit Aufschriften wie “Lagerhaltung ein deutsches Produkt”, “Asyl ist Menschenrecht” und “Abschiebung = Mord” bewegte sich der Protestzug weiter durch die Innenstadt.
Die Forderungen nach Unterbringung in dezentralen Wohnungen fanden auch im Gespräch mit Abgeordneten der SPD Gehör. Eine große Delegation der Geflüchteten nahm am Ende der Kundgebung im Parteibüro der SPD Platz. Thematisiert wurden die Schwierigkeiten, die durch Nichtübernahme der Kosten von Sprachkursen und medizinischer Versorgung entstehen. Daraufhin betonte ein Vertreter der SPD, dass seine Partei für die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes in seiner derzeitgen Form eintrete. Das Treffen bot Raum zur Schilderung von Einzelschicksalen und den Alltagsproblemen im Lager Krumpa. Erfreut und dankbar zeigten sich die Geflüchteten über die Gelegenheit mit lokalen Politikern direkt ins Gespräch zu kommen.

Am Ende der Demonstration kündigte Komi Edzro, Vorsitzender der Initiative Togo Action Plus e.V. an, dass die Teilnehmer_innen der Demonstration nun auf die Unterstützung bei der Umsetzung der Forderungen warteten. Er versprach andernfalls erneut gemeinsam für eine Verbesserung der Lebensbedingungen einzutreten.

Die politischen Forderungen im Rahmen der Demonstration und Kundgebung für dezentrale Wohnungen für alle Geflüchteten des Lagers Krumpa:

1. Dezentrale Wohnungen für alle Geflüchteten in Krumpa! Profitunternehmen der Heimbetreiber stoppen! – Lagersystem abschaffen!
2. Das Recht auf unbefristeten Aufenthalt für alle Geflüchteten in Krumpa!
3. Isolation durchbrechen – Residenzpflicht abschaffen!
4. Behördenrassismus bekämpfen – für eine gute medizinische Versorgung im Sinne der Allgemeinen Menschenrechte!
5. Für das Recht auf Arbeit! Für das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe!

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